Diagnostik von Nahrungsmittel Unverträglichkeiten
Der Oberbegriff Nahrungsmittel Unverträglichkeit wird sowohl von medizinisch geschultem Personal, als auch von betroffenen, weitgehend falsch interpretiert. Es gibt viele Formen dieser Unverträglichkeit, die wir hier spezifizieren wollen.
Der häufig verwendete Begriff der Nahrungsmittel Allergie ist besonders fehl am Platz. Echte Nahrungsmittel Unverträglichkeiten sind
wie folgt:
1. Laktose-Intoleranz
2. Fruktose-Intoleranz
3. Histaminose
4. Pharmakologische Reaktionen auf Nahrungsmittel
5. Toxikologische Reaktionen auf Nahrungsmittel
6. Immunologisch nachweisbare Abwehr gegen Nahrungsmittel
Alle oben erwähnten Reaktionsmuster sind mit Ausnahme der Laktose-Intoleranz, mit Fehlfunktionen im Mikrobiom verbunden.
Laktose-Intoleranz
Wir beobachten, dass Menschen die seit Jahrhunderten Milch fermentieren, eine deutlich bessere Fähigkeit zur Verdauung von Laktose aufweisen. Das Enzym Beta-Galaktase wird im Mikrobiom eigentlich nur während der Stillphase produziert. Das epigenetische Phänomen, dass dieses Enzym weiterhin vom Mikrobiom bereitgestellt wird, hat mit dem in unserem Kulturkries üblichen Essverhalten von Milchprodukten zu tun. In unserer über 40-jährigen Ernährungstherapeutischen Praxis haben wir sowohl empirisch als auch statistisch nachgewiesen, dass die Fähigkeit zur Verstoffwechslung von Laktose mit zunehmendem Alter nachlässt.
Fruktose-Intoleranz
Die so häufig schulmedizinisch mit einem Atemtest nachgewiesene Fruktose-Intoleranz, ist ursächlich mit einer Mykose im Verdauungstrakt verbunden. Der nachgewiesene Wasserstoff ist ein Gärungsprodukt. Der in unserem Kulturkreis übliche übermäßige Verzehr von Zucker, Brot, Müsli, etc., erlaubt, dass sich die Hefen im Verdauungstrakt unphysiologisch vermehren, was in letzter Konsequenz zum sogenannten Eigenbrauerei-Syndrom führt.
Histaminose
Bei der Histaminose spricht man häufig von einer Pseudo-Allergie. Die von uns verzehrte Nahrung enthält grundsätzlich mehr oder weniger Histamin. Ein gesundes Mikrobiom produziert das Enzym Dia-Amino-Oxidase, dass das in der Nahrung enthaltene Histamin neutralisieren soll. Bei einer ausgeprägten Dysbiose ist die Histaminose ein häufig beobachtetes Phänomen.
Pharmakologische Reaktionen auf Nahrungsmittel Eine ganze Reihe von Phytotherapeutika wirkt sich auf den Verdauungstrakt aus. Insbesondere Kräuter-Tees können starke Wirkungen und Nebenwirkungen zeigen. Ein extremes Beispiel sind abführende Teesorten.
Toxikologische Reaktionen auf Nahrungsmittel
Ein ungewollt genossener vermeintlicher Speisepilz, der stark toxisch ist, ist eine extreme Bedrohung für den Organismus. Die in der Nahrungsmittel Produktion üblicherweise verwendeten Konservierungsmittel, machen die Nahrungsmittel zwar länger haltbar, sind aber toxisch für das Mikrobiom. Die mittlerweile am häufigsten verzehrten Softdrinks, werden mit Zuckerersatzstoffen gesüßt, die in aller Regel toxisch für das Mikrobiom sind.
Immunologisch nachweisbare Abwehr gegen Nahrungsmittel
Die in unserem Analyseverfahren (Cytolisa Test) nachgewiesenen IgG Antikörper gegen Nahrung, sind ursächlich durch zwei voneinander unabhängige Faktoren entstanden. Ein Faktor ist die Permeabilitäts-Störung (Leaky Gut). Dies erlaubt, dass unverdaute Nahrungspartikel durch die Schleimhautbarriere an die Darmwand gelangen. Der zweite Grund ist die Tatsache, dass eine Verdauungsinsuffizienz vorliegt. Die oben erwähnten unverdauten Nahrungspartikel wirken and der Darmwand wie Impfstoffe. Die Konsequenz sind Antikörper Konzentrationen, die einer potentiellen Erkrankung entgegenwirken sollen. Natürlich ist ein unverdautes Nahrungsmittel keine Gefahr wie ein Bakterium oder ein Virus. Das Immunsystem reagiert auf alle Fremdkörper auf diese Weise. Der Nachweis von erhöhten Antikörpern gegen Nahrungsmittel ist keine klinische Diagnose. Für uns als Ernährungstherapeutisches Institut ist die Information, welche Nahrungsmittel gut und welche Nahrungsmittel schlecht verstoffwechselt werden, von wesentlicher Bedeutung. Wir können damit erkennen, wie die individuelle metabolische Kompetenz ist. Das Vermeiden von schlecht oder unzureichend verdaubaren Nahrungsmitteln ist deshalb so wichtig, weil jegliche Nahrung, die nicht gut verstoffwechselt wird, entweder zu Gärungs- oder zu Fäulnisprozessen führt. Mikroorganismen sind Opportunisten, die sich übermäßig vermehren können, wenn es zu einer Milieuveränderung im Verdauungstrakt kommt. Bei vermehrter Gärung verstärkt sich das Hefewachstum, was in der Folge zu noch mehr Gärung führt. Die damit verbundene toxikologische Belastung ist konstitutionell problematisch. Bei vermehrter Fäulnis entstehen mehr Fäulnisbakterien, und die damit verbundene toxische Belastung durch Gifte wie Kadaverin, stellen gleichermaßen eine konstitutionelle Bedrohung
dar.
Alle von uns erwähnten sogenannten Unverträglichkeitsreaktionen können durch bewusste Karenz vermieden werden. Dies führt in aller Regel zur Verbesserung der Symptomatik.